Architektur Pionierinnen
in Wien

Wir stellen die ersten Frauen vor,
die den Architekturberuf anstrebten!

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Beginn der Ausbildung
zur Architektin

In den Archiven der drei Wiener Architekturausbildungsstätten erfolgte eine systematische Recherche nach Frauen, die bis 1938 eine Architekturausbildung begannen oder absolvierten. Im Zuge der Forschung konnten dabei 204 Frauen ermittelt werden.

1901
Ella Briggs



Kunstgewerbeschule

1916 Technische Hochschule Wien,
1918 Technische Hochschule München

1908
Ilse Bernheimer



Kunstgewerbeschule

1913
Elisabeth Nießen



Kunstgewerbeschule

1915
Leonie Pilewski-Karlsson


Technische Hochschule Wien

1917 Technische Hochschule Darmstadt

1915
Lilia Skala



Technische Hochschule Dresden

1915
Margarete Schütte-Lihotzky


Kunstgewerbeschule

1915
Friedl Dicker



Kunstgewerbeschule

1919 Bauhaus Weimar

1917
Liane Zimbler



Praxis

1931 Technische Hochschule

1920
Rosa Weiser



Kunstgewerbeschule

1921
Edith Matzalik



Kunstgewerbeschule

1921
Helene Roth



Technische Hochschule
Wien

1922
Friederike Niedermoser


Kunstgewerbeschule

1927
Brigitte Muthwill-Kundl

 

außer ordentliche Studentin Technische Hochschule Wien

1929 Technische Hochschule Wien

1928
Waltraud Blauensteiner


Technische Hochschule Wien

1928
Hermine Frühwirth



Technische Hochschule Wien

1929
Hilde Döring-Kuras



Kunstgewerbeschule

1929
Erna Grigkar

 

 

Kunstgewerbeschule

1930 Technische Hochschule Wien

1929
Susanne Wasson-Tucker


Kunstgewerbeschule

1930 Technische Hochschule Wien

1930
Martha Bolldorf-Reitstätter


Akademie der bildenden Künste Wien

1930
Dora Gad



Technische Hochschule Wien

1930
Lionore Regnier-Perin



Technische Hochschule Wien

1931
Elisabeth Hofbauer-Lachner



Technische Hochschule Wien

1932
Helene Koller-Buchwieser


Technische Hochschule Wien

1935
Eugenie Pippal-Kottnig


Kunstgewerbeschule

1937
Ilse Kočí

 

 

Technische Hochschule Wien

Podcast

Hören Sie die unterschiedlichen und vielfältigen Lebensgeschichten dieser Architektinnen.

Margarete Schütte–Lihotzky

Die Architektur Pionierinnen

Ausbildungsstätten der Architektur Pionierinnen in Wien

Technische Hochschule Wien

heute: Technische Universität Wien

1815 wurde das k. k. polytechnische Institut in Wien gegründet, ab 1872 hieß sie Technische Hochschule (TH) Wien.

Die allgemeine Voraussetzung für die Zulassung zu einem Studium an der Technischen Hochschule in Wien war ein Reifeprüfungszeugnis. Wer eine Realschulmatura vorweisen konnte musste die Aufnahmeprüfung „Darstellende Geometrie“ und „Freihandzeichnen“ nicht belegen. 

Für Technischen Hochschulen in Österreich erfolgte am 07.04.1919 die Zulassung von Frauen zum Studium als ordentliche Hörerinnen. Davor, und auch erst ab 1913 war es nur Lehramtskandidatinnen erlaubt, als außerordentliche Hörerinnen, die Fächer Darstellende Geometrie und Freihandzeichnen zu belegen. Gäste waren HörerInnen, welche ohne die notwendigen formalen Voraussetzungen zum regulären Studium, jedoch zu einzelnen Vorlesungen des Instituts zugelassen werden konnten, sofern der Vortragende der Vorlesung einwilligte. (Männliche Gasthörer waren schon ab 1826 erlaubt!)

Durch Absolvierung aller vorgeschriebenen Lehrveranstaltungen der ersten drei Jahre bestand man automatisch die erste Staatsprüfung. Nach zwei weiteren Studienjahren und allen bestandenen Lehrveranstaltungen konnte man die zweite Staatsprüfung ablegen, eine fiktive Bauaufgabe, die in 5 Tagen zu entwerfen war. Der Abschluss an der TH Wien bot die Grundlage Zivilingenieur zu werden.

Im Anschluss an die zweite Staatsprüfung konnte man ab 1926/27 dreisemestrige Meisterschulen besuchen, um ein Doktorat zu verfassen. Diese Meisterschule entstand aus der „Konkurrenz“ mit der Akademie. Mit dem „Anschluss“ Österreichs an das Großdeutsche Reich wurde die Meisterschule 1940 wieder abgeschafft.

Kunstgewerbeschule

heute: Universität für angewandte Kunst Wien

1867 wurde dem Österreichischen Museum für Kunst und Industrie die k. k. Kunstgewerbeschule angegliedert, die eine Architekturausbildung anbot.

Die Kunstgewerbeschule war seit der Gründung und dem ersten Schuljahr 1868 für Frauen offen.

Zugelassen in die allgemeinen Abteilungen der Kunstgewerbeschule wurden BewerberInnen ab dem 15. Lebensjahr (Fachklassen ab dem 18. Lebensjahr) und bis zum 24. Lebensjahr, die ein Untergymnasium oder eine Unterrealschule absolviert hatten und durch Vorlage eigenhändiger Arbeiten sowie durch eine Aufnahmeprüfung ihre Begabung nachweisen konnten. 

Die Architekturklassen, die ab Beginn geführt wurden, beschäftigten sich vorrangig mit dekorativer Raumausstattung, dazu gehörten Stickereien und Spitzenarbeiten. Die Studierenden konnten verschiedene Fachklassen frequentieren und die Lehrenden gaben unterschiedliche Aufgaben nach ihren Interessen und Ausbildungszielen.
In der Fachklasse für Architektur von Josef Hoffmann (1899-1937) wurde eine umfassende Sicht auf Kunsthandwerk und Architektur in die Ausbildung eingebracht und Studierende erhielten überwiegend Unterricht in den verschiedenen Bereichen des Kunstgewerbes. 

Mit Heinrich Tessenow, Fachklasse für Architektur (1913-1919) begann erstmals auch der Unterricht im Fach Baukonstruktion. Oskar Strnad (1914-1935) unterrichtete ab 1909 in der allgemeinen Abteilung allgemeine Formenlehre, ab 1914 leitet er eine Fachklasse für Architektur. In seiner Klasse fanden sich Studierende der Architektur, sowie zu Theater, Kostüm und Bühnenbild. Josef Frank übernahm die Baukonstruktionslehre nach Tessenow (1919-1925). Nachfolger von Strnad war Oswald Haerdtl, jener von Hoffmann war Franz Schuster. Die Ausbildung wurde von Hoffmann, Tessenow und Strnad konsequent auf alle Gebiete der Architektur ausgedehnt. 

Erst 1941 erhielt die Kunstgewerbeschule Hochschulstatus.

Akademie der bildenden Künste Wien

Die Akademie der Bildenden Künste ist ab 1680 die älteste Kunsthochschule Mitteleuropas und älteste Stätte in Wien mit hochschulmäßigem Architekturunterricht.

Die Akademie argumentierte seit jeher gegen die Zulassung von Frauen, sprach Frauen den schöpferischen Geist ab, wollte das Überhandnehmen des Dilettantismus verhindern und meinte, dass die Koedukation nicht möglich sei. 1913 wurde mit beengten Räumlichkeiten und einem notwendigen beträchtlichen Ausbau bei der Zulassung von Frauen argumentiert. 1919 erklärte das Staatsamt für Inneres und Unterricht die Verhinderung von Frauen als nicht mehr gerechtfertigt, 1920 wurde die Zulassung von Frauen verordnet.

Die Architektur Meisterschulen im untersuchten Forschungszeitraum wurden geleitet von Friedrich Ohmann (1904-1923), Peter Behrens (1921-1936) mit Assistent Alexander Popp (1924-1930) sowie Clemens Holzmeister (1924-1938) mit Assistent Max Fellerer (1927-1934). Auch Hilfsfächer und -wissenschaften wurden von Männern geleitet.

Aufnahmevoraussetzung war entweder die Erste Staatsprüfung einer Technischen Hochschule oder ein erforderliches Ausmaß an Vorbildung plus gut bewertete Einzelprüfung aus Hochbau. Studierende wurden immer nur nach strenger Auswahl durch die Meisterschulleiter und probeweise für ein Semester aufgenommen. Ein Großteil waren AbsolventInnen von Staatsgewerbeschulen. Von 1923 bis 1938 besuchten 343 Studierende die Architekturmeisterschulen Behrens und Holzmeister. Davon hatten nur 20 eine Staatsprüfung der TH vorzuweisen, die restlichen 323 wurden mittels des Ausnahmeparagrafen „außerordentliche HörerIn“ aufgenommen und laufend auf ausreichende Leistung evaluiert. Ab 1925 war die Studienzeit mit drei Jahren festgelegt. Nach dem Besuch mit gutem Erfolg durfte man sich für die Schlussprüfung bewerben und bei Bestehen wurde das Diplom eines akademischen Architekten verliehen.

Forschungsprojekt

Unser Anliegen ist, die Architektur Pionierinnen in Österreich, in der ersten Phase in Wien, sichtbar zu machen.

Projektpartner:innen

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Haben Sie Fragen zu unserem Forschungsprojekt? Hinterlassen Sie einfach Ihren Namen und Ihre E-Mail Adresse, und wir melden uns in Kürze bei Ihnen.

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